Special Guest

Christian Stahl, Regisseur

Christian Stahl, geboren 1970 in Köln, studierte zunächst Germanistik in Bonn und Oxford. Nach einem ARD-Volontariat hat er als politischer Hörfunkkorrespondent beim rbb und als Moderator bei radio multikulti gearbeitet. 2005 gründete Stahl die Agentur für Medien. Er coacht, moderiert und produziert multimediale Projekte und Dokumentarfilme.

2010 erhält er als Teammitglied der Axel-Springer-Akademie den Grimme Online Award für die website des Projekts „Little Berlin“ (www.littleberlin.de). An seinem Dokumentarfilm „Gangsterläufer“ hat er sechs Jahre lang gearbeitet.

Christian Stahl präsentiert bei den Filmtagen bayerischer Schulen seinen Dokumentarfilm Gangsterläufer


Gangsterläufer



Deutschland, 2011, 90 Min.

Regie: Christian Stahl

Kamera: Ralf Ilgenfritz

Schnitt: Johannes Fritsche

Ton: Matthias Kreitschmann

Musik: Tilmann Dehnhard

Produzentin: Andrea Ufer

Produktion: HANFGARN & UFER Filmproduktion

Verleih: Barnsteiner Film

Inhalt:

Ein Messer in der Tasche, Adrenalin im Blut und einen Traum im Kopf: Gangster sein, und zwar der größte überhaupt. Yehya war 15 und nah dran an seinem Traum, als der Filme-macher Christian Stahl ihn kennen lernte. Yehya war nicht nur der nette Nachbarsjunge, sondern auch einer der Gangsterläufer von Berlin-Neukölln. In den Augen der Behörden ist Yeha ein „Intensivstraftäter“. Yeha, Sohn palästinensischer Flüchtlinge aus dem Libanon, Rütli-Schüler mit lauter Einsen – und Häftling: mit 17 wird Yehya nach einem Raubüberfall zu 3 Jahren ohne Bewährung verurteilt. Der Regisseur begleitet Yehya durch die Jahre im Gefängnis und parallel dazu seine Familie in Neukölln. Der Zuschauer ist dabei, wenn Yehyas Weltbild wackelt, er in der Knasthierarchie schnell aufsteigt, sich dem Islam zuwendet und im Knast plötzlich selbst zum Opfer wird.



Über den Film:

Es ist ohne jeden Zweifel ein Glücksfall, dass sich Stahl und Yehya schon vor dem Film kannten. Denn so ist der Zuschauer ganz nah dran an dem Jungen und versteht schnell, dass dieser nicht einfach nur ein weiterer „Intensivstraftäter“ ist, von denen man in den Medien oder in Büchern gewisser Politiker immer wieder liest und von denen man infolge der Berichterstattung ein vorgefasstes Bild hat. Zudem merkt man schnell, dass Yehya ein überaus intelligenter und charmanter junger Mann ist, der sich selbst und seine eigene Situation (abgesehen von pubertärer Großmäuligkeit) messerscharf analysieren kann. Und wir lernen, wie schwer es für Yehya ist, sich selbst aus der eigenen Misere zu befreien: „So bin ich aufgewachsen. Selbst wenn ich es falsch finden würde, ich würde mich gar nicht trauen, anders zu denken.“

//Joachim Kurz auf kino-zeit.de/


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